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Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Äskulapnatter (Zamenis longissimus)

eine Äskulapnatter kletter auf einem Baum
Äskulapnatter

Die Äskulapnatter (Zamenis longissimus, ehemals Elaphe longissima) ist unsere größte einheimische Schlange, sie kann bis zu 2,00 m lang werden. Allerdings wird diese Größe selten erreicht, weitaus häufiger sind Längen bis 1,60 m. Sie ist dabei recht schlank und wirkt elegant.

Die Körperoberseite ist einfarbig und variiert in unserer Gegend von olivgrün bis (dunkel-)braun. Der Bauch dagegen ist blaß gelblich bis grünlich.
Jungtiere dagegen haben eine gemusterte Oberfläche und zwei gelbe Flecke hinter dem Kopf - ähnlich der Ringelnatter, diese ist aber grau gefärbt.

eine junge Äskulapnatter
eine junge Äskulapnatter

Die Schuppen sind glatt und haben teilweise weiße Ränder. Die Bauchschuppen sind groß, als gute und geschickte Kletterschlange kann sie sich damit gut an Unebenheiten festhalten.

Der Kopf ist nur wenig vom Körper abgesetzt. Sie hat große Augen mit runden Pupillen.

Sie ist ungiftig und absolut harmlos.

Sie kommt in Deutschland nur bei Passau, im südlichen Odenwald, südlichen Schwarzwald und bei uns im Bereich Wiesbaden und Rheingau-Taunus vor.
Das Vorkommen erstreckt sich in Ost-West-Richtung von den westlichen Vororten Wiesbadens (Schierstein, Frauenstein, Freudenberg, Kohlheck) bis Schloß Vollrads, in Nord-Süd-Richtung vom Rhein bis Bad Schwalbach. Darüber hinaus sind Funde in Presberg gesichert. Eine weitere Verbeitung wird nicht ausgeschlossen und wird laufend untersucht. Einzelne nachgewiesene Funde jedoch Richtung Hochtaunus oder auf der anderen Rheinseite werden als "blinde Pasasgiere" (z.B. in Pferdemistfuhren) bzw. Verschleppungen gewertet.
Sie lebt auch immer wieder in der Nähe von Menschen (was bei der dichten Besiedelung des Rhein-Main-Gebietes auch nicht verwundert). Durch ihre unauffällige Lebensweise wird sie dabei häufig nicht bemerkt.

Sie nutzt als Unterschlupfmöglichkeiten alte Bruchsteinmauern mit vielen Hohlräumen, aber auch Holzstapel, nicht ausgebaute Schuppen und anderes.

Für die Eiablage benötigt sie Kompost-, Mist-, Laub-, Schnittguthaufen oder ähnliches, da sie ihre Eier von der Verrottungswärme ausbrüten läßt.

Ihre Nahrung, die sie überwiegend tagaktiv jagt, besteht meist aus Mäusen, kleinen Ratten, Eidechsen, ab und an wird auch mal ein Vogelnest ausgeräumt.

Die Äskulapnatter wird je nach Witterung im April aktiv. Die Fortpflanzung erfolgt in den Monaten Mai bis Juni, die Eiablage im Juni/Juli. Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 6-8 Wochen, dabei haben sie bereits eine Körperlänge von ca. 25 cm.
Ende September endet auch schon wieder der Aktivitätszeitraum.

Die Äskulapnatter steht in Deutschland auf der Roten Liste und gilt als vom Aussterben bedroht.

Flyer "Die Äskulapnatter" zum Download ( PDF)

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